Endlich mal Urlaub
Tacloban, Manila, San Carlos / Dagupan (Pangasinan), Angeles City und Mount Pinatubo
Weihnachten bei Donja und ihr 50. Geburtstag, Silvester wieder in Salcedo
Hallo Zusammen,
wie ich schon angekündigt hatte, war ich dann mal wech… Habe nicht alles von dem geschafft was vorgenommen war (Gründe folgen) es war trotzdem mal eine schöne Erfahrung endlich mal wieder etwas weiter weg zu kommen, grade nach der langen Periode des „Nichtstuns“.
Ich wollte eigentlich schon kurz nach Neujahr den Blog etwas auffüllen, allerdings machten mir mehrer längere Stromausfällen in der gesamten Region da einen Strich durch die Rechnung… Egal hier die Erlebnisse:
Am 18.12. machte ich mich in aller Herrgottsfrühe auf zu Lasse nach Tacloban. Der Rucksack war bei Start schon viel zu vollgepackt, für alle Eventualitäten gerüstet.
In Tacloban (ist ja schon ein richtiges Städtchen) war endlich mal wieder „normales Leben“ zu erleben. Lasse und die anderen 2 Volunteere waren ein paar Wochen zuvor endlich aus ihrem Büro in ein richtiges Haus umgezogen (deren Partnerorganisation hatte es endlich mal geschafft etwas für die 3 zu finden…nach fast 3 Monaten). Und oh wunder: Sie haben eine Dusche!! Ne richtige Dusche so mit Wasser ausm Duschkopf, druckregulierbar und so!!! Zwar nur kaltes Wasser wie bei mir, aber egal…ne Dusche!!! Nicht Tonne mit Wasser drin und Schöpfkelle, nee! Boa hab ich das gefeiert, sage ich euch!!! Und es gab Abendprogramme, nicht wie bei mir an der Strasse chillen und scheisse labern, Neiiin!! Wir waren auf nem Konzert und in der Robinson Mall im Kino (Film: Avatar, läuft der schon in Deutschland?) und essen gehen in richtigen Restaurants, so mit Auswahl an Speisen und so…nicht nur Reis, Gemüse und Fischen und den jeweiligen Kombinationen daraus! Herrlich, sag ich euch, herrlich!! Joa und am
20.12. ging’s dann nach Manila. Sind vom Tacloban Airport morgens zum Manila Domestik Airport mit Philippine Airlines geflogen. Flugzeit: gemütliche 50 Minuten, Maschinen Inneinrichtung besser als bei Lufthansa Inlandsflügen muss ich peinlicherweise gestehen (Mehr Beinfreiheit, größere Sitze, besserer Service). In Manila angekommen, Gepäck vom Band geholt, aus dem Airport raus und gleich vom ersten Schlag getroffen! Heiß, 33 Grad, Sonne brennt, kein 3 Wetter Taft…Ich vergaß das in Zentral und Nord Luzon (Luzon heißt die große Insel ganz oben, da wo Manila drauf gebaut ist:-) keine Regenzeit wie bei mir ist (ich bin mit Regen und kühlen 23 Grad losgeflogen). Da stand ich nun mit langer Hose, festen Schuhwerk und schwerem Gepäck und war direkt am ölen…naja. Lasse und ich haben uns dann erstmal ein Taxi genommen (Boa!! Ein richtiges Taxi!!) und haben uns nach Pasay City zu unserem Hotel bringen lassen. Manila besteht aus mehreren Städten, die nahtlos ineinander übergehen, wie jede größere Millionenstadt auf diesem Globus, alla New York ect. Manila hat offiziell mehr als 10. Mil. Einwohner (die ganzen umliegenden Slums nicht mit eingerechnet, dann werdens wahrscheinlich noch viel mehr). Wir wurden alleine schon durch die Taxifahrt erschlagen, wir fuhren auf einen Highway und sahen als erstes die nicht enden wollenden Skyliner Makati`s (Business Stadtteil von Manila), soweit das Auge reichte…vom Highway runter gefahren und nach Pasay rein, ausm Taxi raus und: Verkehr, Verkehr, Laut, Lauter, Menschen, so viele Menschen, Gedränge, Smok, alles zugebaut, riesige Werbetafeln, WOW.
Unser Hotel (Gran Prix Econotels Pasay) lag genau an der Drehscheibe Manilas, am Taft LRT/MRT Bahnhof und mehreren der wichtigsten Busbahnhöfe Manilas. Hatten kurz unser Hotelzimmer bezogen und sind dann direkt mit dem nächsten Bus zur 10 Min. entfernten
SM Mall of Asia in Pasay gefahren. Die SM Mall of Asia ist die 2t größte Mall auf den Philippinen und angeblich sogar die 3t größte Mall der Welt! Die größte wäre wohl in Shanghai zu finden. Egal die wievielte größte Mall es ist…das Ding ist eine eigene Stadt! Es gibt alle Geschäfte die man sich vorstellen kann, ne Eislaufbahn (ich meine ne Eislaufbahn auf den Philippinen, geht`s bitte noch?), ein Riesenrad, Restaurants, Kinos und und und IN der Mall! Wir waren da den ganzen ersten Tag und hatten nicht mal annährnt ein viertel gesehen! Ein kleiner Schock am Rande: das Ding ist wie eine Seifenblase, komplett von der Außenwelt abgeschottet. Dort verkehren die Reichen und Schönen der Filipinos und das waren viele! Die Preise wie in Europa, keiner schaut dich der Hautfarbe wegen an, keine „Hey Joe“ Rufe mehr, wir waren das erste mal seit Monaten wieder ganz normale Durchschnittsmenschen. Sind spät abends nur noch tot ins Bett gefallen.
Am 21. 12. haben wir uns dann mit Lean (einer Freundin von Lasse aus Tacloban, welche aber in Manila geboren und aufgewachsen ist) und einer anderen Freundin von Ihr wieder in der Mall getroffen und sind dann zusammen nach Intramuros (das alte, historische Manila) gefahren. Dort das Kulturprogramm (Fort Santos, Kathedrale, alte Stadtmauer… wunderschöne Bauten!) abgearbeitet und dann abends wieder in eine andere Mall (SM Manila, auch riesig) gefahren um dort wieder ins Kino zu gehen und wieder Avatar zu schauen (Ich mag den Film J. Kleines Ding am Rande: Manila hat eine hohe Kriminalitätsrate. Rucksäcke werden grundsätzlich auf dem Bauch, nicht auf dem Rücken getragen. Lasse hatte es auf dem Weg abends zur Mall vergessen und ihm wurde im Strassengedränge der Rücksack geöffnet (nach 3 Sek. Tragezeit), hatte er aber grade noch gemerkt und es wurde glücklicherweise nichts geklaut.
Nach dem Film nahmen Lassen und ich den letzten Zug zurück nach Pasay und verabschiedeten uns von Lean und Freundin. Dort angekommen waren wir noch in der richtigen Stimmung für ein Abschlussbierchen, da wir am nächsten Tag weiterfahren wollten. Also nahmen wir kurzerhand die erst beste Karaoke Bar, nahegelegen zu unserem Hotel. Auf dem Rückweg zum Hotel nahmen wir eine andere Route als üblich und landeten direkt am beginn des Straßenstrichs. Hart zu sehen war das einige der Mädchen definitiv nicht älter als 15 Jahre waren. Wir fanden aber doch noch zu unserem Hotel, ohne Schaden zu nehmen.
Nebeneinträge zu Manila:
Sport: Ein ganz großer Sport in Manila ist es ein Taxifahrer zu finden der dich nicht bescheisst. Grundpreis für eine Taxifahrt in Manila sollten 30 Peso sein und dann nach Taxameter. Einen Fahrer zu finden der das macht ist fast unmöglich. Meist steigt man ein und es kommen utopische Preisangebote zu Stande wie: 100 Peso Grundpreis + 200-450 Peso für eine Strecke für die man normalerweise 70 Peso zahlt (70 Peso= 1 Euro). Liegt wohl daran das in Manila viele ein eigenes Auto haben oder Ihre Strecken mit dem Jeepney oder Zug zurücklegen. Wer also Taxi fährt kennt sich nicht aus (denken die Taxifahrer) und wird hemmungslos abgezockt. Wir haben sehr oft nach einsteigen das Taxi direkt wieder verlassen, weil der Preis einfach viel zu hoch war (Wir hatten vorher die Karte/Entfernung studiert).
Jeepney/Bus/Zug: Warum sind wir wenn wir die Taxiprobleme hatten nicht einfach die Öffentlichen gefahren? Nun, überwiegend auf den Philippinen und auch in Manila ist es so das keine Fahrplankarten führ Öffentliche Verkehrsmittel existieren. Auf den Jeepneys (auch im restlichen Teil des Landes) stehen immer nur Richtungsbeschreibungen
z.B. Pasay- Alabang geschrieben. Welche Route der Jeepney aber jetzt nimmt, wo er abbiegt oder wo man evtl. Umsteigen muss um seinen Anschluss Jeepney zu bekommen, muss man die Fahrer fragen. In kleinen Städten ist das schon stressig, nach ner Zeit lernt man`s, aber in Manila bei einer einzigen Blechlawine sogut wie unmöglich und in zweit Tagen definitiv nicht möglich J Wir waren sehr froh das Lean wenigstens einen Tag für uns da war J
Am 22.12. haben wir uns dann Richtung Donja Lotes Heimat aufgemacht. Stadt Basista nahe San Carlos/ Barangay Patakbo / Region Pangasinan
Aus geplanten 5 Stunden fahrt wurden Schlussendlich 8. Aufgrund eines teilgesperten Highways durch Landrutschung, musste der gesamte Verkehr auf den einzig anderen verfügbaren Highway umgeleitet werden. Wat soll et? Ich han ja Zig. Es war ein schönes wiedersehen mit Donja. Sie war in Deutschland eine der letzten die ich am Flughafen Frankfurt gesehen hatte und knapp 4 Monate später war ich mit ihr bei ihrer Familie zu Hause. Auch schön: Endlich mal wieder ne Filipina mit der ich deutsch sprechen konnte und die mich schon länger kennt. Es war ein vertrautes Wiedersehen in ungewohnter Umgebung. Yvette, der beste Schatz aller Zeiten!!!, hatte Donja noch beauftragt ein paar Deutsch Leckerein mit ein zu packen und somit gab es am ersten Abend Kartoffelbrei (deutsch) mit gefülltem Milchfisch (philippinisch) *Leckaaaa!!! J * Nach gepflegtem Abendbierchen ging’s dann auch direkt ins Bett.
Der 23.12. war der Grund warum ich Donja überhaupt zugesagt hatte den ganzen weiten Weg zu ihr zu kommen…ihr 50. Geburtstag. Sie hatte riesig aufgefahren, festlich dekorieren lassen, einen DJ und Liveband (welche im Vergleich zu doch meist schlechten deutschen super war!) engagiert und das ganze Barangay (geschätzte 200 Leute) sind gekommen. Es gab ein schönes philippinisches Pogramm und am ende wurde natürlich ausgelassen getanzt. Lustig war auch: Lasse und ich waren erst die einzigen Ausländer, doch dann kam ein Pärchen…er weiß, sie Filipina und ich dacht noch so:“ die kennse doch irgendwoher?!“. Sie kam direkt auf mich zu und sprach in Deutsch: „Hey David! Das ist ja lustig dich hier zu sehn. Ist Yvette auch da?“ Peinlicher Moment ich wusste sie patu nicht einzuordnen… Sie: „ Vor 2 Jahren bei Marikits Geburtstag in Frankfurt, in dem Park…“und lächelte mich an. Und dann fiehl`s mir auch wieder ein. War echt cool, haben den Abend dann die meiste Zeit zu 4 Verbracht, aber ihr werdet lachen…ich habe die Namen wieder vergessen J Egal, ein Bild der beiden ist auch im Eintrag zu finden (Sie rechts neben Lasse. Er versetz hinter ihr, zu seiner rechten ihrer Schwester) J
Dann der 24.12. Weihnachten…naja was soll ich sagen, andere Länder andere Sitten J Die Philippinen sind glaube zu 88 oder 89 % christlich (das einzig christianisierte Land Asiens) aber Weihnachten läuft trotzdem anders ab. Der Tag ist wie jeder andere auch. Abends geht man aber zur Kirche und nach der Messe wird noch etwas mit der Familie zusammen gesessen. Man geht aber auch früh schlafen. Der 25. ist auch ganz normal tagsüber und abends gibt’s dann Geschenke. Dann auch noch mal etwas zusammensitzen…das gleiche wie am wie am Vortag, Tapos na (Fertig)! Also ohne böse dem Land hier gegenüber zu klingen aber Weihnachten ist in Deutschland definitiv schöner. Die ganzen SMSe zum 24. haben mich dann aber doch etwas aufgeheitert und mir gleichzeitig etwas Heimweh beschert aber es ging schon J
Am 25.12 sind Lasse, Donjas Tochter Duday, Haushelfer Raymond und ich nach Dagupan an den Strand gefahren. Der ganze Lingayen Golf, an welchem sich auch die Stadt Dagupan befindet, ist für 1A Strände bekannt und da wie gesagt in Nord Luzon momentan keine Regenzeit ist war das erste Sahne. Sind auch noch für ne halbe Stunde mit nem Pumpboot rausgefahren und dabei durch die Wellen gut nass geworden. Aber was macht das schon bei 33 Grad und Sonnenschein…trocknet ja wieder J (Ich will neid sehen, hahaha J
(Aber hier der Ausgleich) Abends haben wir erfahren dass durch die Landrutschung der Weg zu den Reisterassen von Banaue auch versperrt ist und dass man mit Umsteigen mindestens 12 Stunden pro Weg benötigt. War dann klar, die Reisterassen fallen flach. Zu den 100 Islands wären es auch 4 Stunden pro Weg. Haben uns dann entschieden am nächsten Tag recht früh nach Angeles City zu fahren um uns da viel Zeit für den nahe gelegenen Mount Pinatubo zu nehmen.
26.12. Vorweg: Angeles City war ein riesiger Stützpunkt der Amerikaner im zweiten Weltkrieg und sollte danach zu einer Vergnügungsstadt für die amerikanischen Soldaten umfunktioniert werden. Das hat so gut geklappt das Angeles City heute den größten Rotlichbezirk der Philippinen bietet. Angeles City Zentrum ist ein riesiger Rotlichtbezirk. Haben die Amis super hinbekommen…die Schwellköpp. Wir hatten uns vorher bei unserem Mentor Andy abgesichert und gefragt ob es OK ist wenn wir da hinfahren, da unser Vertrag natürlich beinhaltet Prostitution nicht zu unterstützen, es gibt aber keine andere Möglichkeit woanders zu nächtigen, wenn man zu Mt. Pinatubo möchte. Ging auch Ok.
Wir waren angekommen, haben eine Tour zum Pinatubo gebucht und sind abends mal natürlich über die Meile gelaufen. Go-Go Bar, Go-Go Bar, Go-Go Bar. Sind aber nicht rein. Ein netter Australier (Ironisch gemeint) welcher jedes Jahr nur deswegen den weiten Weg macht, erklärte uns noch ganz stolz das man die Mädels auszahlen und mitnehmen kann, kosten nur 1500 Peso die Nacht (Hörte sich an wie: „ Ne große Pommes, 6 Chicken Mc Nuggets und ne Cola zum mitnehmen.“ „Danke, das macht 8,70“). Voll Idiot, egal.
Am 27.12. machten wir uns dann früh auf zum Vulkan. Der Mount Pinatubo ist seit 1991 erlöschen und hat im Krater einen wunderschönen Kratersee (Süßwasser, angeblich trinkbar) gebildet. Der größte Teil zum Krater wird mit einem 4X4 Jeep zurückgelegt und nur ein kleines Stück durch wunderschöne Natur gelaufen. Wir kamen uns vor als wenn wir eine Alpentour machten. Kühle, kristallklare Flüsschen, wunderbares Grün dann aber der Krater, WOW! Atemberaubend schön! Waren auch im Kratersee schwimmen (sau kaltes Wasser). Zusammen mit uns hatte ein super nettes Schweitzer Pärchen die Tour gebucht, mit welchem wir auch den Abend in einem Deutschen Restaurant bei 3 Gängen, darunter Schnitzel mit Klößen, ausklingen lassen haben.
Am 28.12. war schon wieder unsere Abreise von Angeles via Manila per Flug zurück nach Tacloban.
Alles in allem ein super Trip.
Silvester habe ich dann wieder in meiner Heimat Salcedo verbracht. Silvester ist eigentlich wie bei uns nur das man abends noch mal in die Kirche geht. Sonst original das gleiche.
Habe euch alle da aber auch wieder sehr vermisst, doch die SMSe halfen wieder über den Schmerz hinweg J
Ein Spezialdank geht noch raus an Andrea! Das Päckchen habe ich am 29.12. auf der Post abgeholt (es sei wohl am 21.12. angekommen). Also warst du genau in Time! J Weiß nicht ob du meine SMS bekommen hast, deswegen auf diesem Wege: Daaanki! J Der Plüsch Weihnachtsmann hat einen Ehrenplatz auf meinem Arbeitstisch bekommen und lacht mich grade an. Von der Schokolade ist nichts mehr übrig…seit dem 30.12. J Du musst halt einfach nächstes Mal mehr schicken Mädchen J J
Ansonsten hat mich der Alltag wieder, wie bei euch zu Hause schätze ich (Alles Scheisse J
Hab jetzt auch genug geschrieben denke ich und wünsche euch allen nachträglich alles Gute für 2010!
Bis die Tage,
Euer Dave
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