Samstag, 31. Oktober 2009

Job und Freizeit










































































































































































Bilder von unten nach oben:


Bilder von der Miss SCUAA Wahl 2009


Bilder vom Abaca pflanzen mit Studentinnen und Manay Nate


Bilder aus dem Abaca Labor mit Manay Nate


Bilder der VSU Baybay Lyte


Bild meiner Präsentation über den Tree Park der ESSU Salcedo und dessen Entwicklungsmöglichkeiten




Job und Freizeit: Das aktuellste und Wichtigste


Hallo Miteinander,

Vorweg es tut mir leid dass ich mich längere Zeit nicht gemeldet habe, aber ich hatte recht viel zutun.

Was ist in letzter Zeit alles so passiert?

Am 23.10. (Freitag) hielt ich eine Präsentation über den Tree Park und dessen Entwicklungsmöglichkeiten. Das war ein Wunsch von der Uni das es bisweilen keinen Developmentplan gab. Es waren die wichtigsten dafür zuständigen Personen anwesend: Dr. Cabacaba (der Leiter der ESSU Salcedo), Herr Duran (mein Counterpart), Roger und 3 Ingeneure der Uni.
Mein Vorschlag für den Developmentplan war folgender: den Park mehr in einen Ecotourismus tauglichen Park umzuwandeln. Im Moment ist der Park voller Indigener Bäume jedoch ohne Laufwege, es gibt keine Karte des Geländes, keine Karte über Vegetationsstandort ect.
Und da kam mir die Idee das doch mal einfach alles zu machen J Nein Ernsthaft, das größte Problem was diese Region auf den Philippinen hat ist Mangel an Geld, ich fand jedoch das hier riesiges Potenzial für Ecotourismus da ist (wie ich es in Costa Rica letztes Jahr gesehen hatte).Man muss eben nur mal damit Anfangen so etwas aufzubauen…
Ich habe viele Argumente gebracht wie man von einem kleinen Park auf Ecotourismus in der ganzen Region kommen kann (da kam mir dann doch mein eigentlicher Beruf zugute :-). (Für die die diesen Blog hier lesen und mich nicht kennen: Ich bin ausgebildeter Reiseverkehrskaufmann für Geschäftsreisen mit reichlich an Berufserfahrung. So. JHab aber auch gesagt das das Jahre dauert und viel Arbeit und auch Zusammenarbeit mit anderen Unis und anderen Organisationen bedeutet. Das war auch jedem klar wurde aber trotzdem Genehmigt, nur nicht ganz so wie ich gedacht hatte J Der Vorschlag der Uni war den Tree Park so zu lassen wie er ist, aber auch mit Karten und Laufwegen auszubessern, und den Ecotouristen Park als Erweiterung des Tree Parks aufzubauen. Das geht gut, da die Uni eine riesige Fläche Land besitz und für mache Teile gibt es bisweilen auch noch keine Verwendung…Also am Ende das ganze sogar besser als ich vorher Gedacht hatte. Jetzt muss ich nur noch mit den Ingeneuren der Uni und anderen Experten anfangen das ganze aufs Papier zu bringen :-)

Da hier ab Montag (26.10.) die ganze Woche sowieso Semesterbrake war, und deswegen eh niemand auf der Uni gewesen wäre, habe ich direkt nach meiner Präsentation am Freitag gefragt ob ich auf das Sportfest der Stadt Baybay auf der Insel Lyte in der VSU Uni fahren darf. War auch sofort genehmigt J Das gute an der Sache: Die VSU ist die Führende Uni in Sachen Agriculture der ganzen Visayas Region (und ganz nebenbei die 3t beste staatliche Uni der ganzen Philippinen). Dort konnte ich dann Dennis Peque treffen( Er ist Doktor der Agriculture (und wohl einer der Besten der gesamten Region) und hat seinen Master in Deutschland geschrieben. Er war 2 Jahre bei uns und spricht sogar ein paar Takte Deutsch). Ich habe ihm meine Präsentation vorgeführt und danach darüber mit ihm diskutiert. Er hat mir noch viel super Tipps gegeben und möchte im Dezember nach Salcedo kommen um in einigen Punkten zu helfen.
Ansonsten war ich dort auf dem Campus viel mit Manay Nate und Jovin (welche dort zu Trainingszwecken waren) unterwegs. Ich war u.a. im dortigen Abaca Labor (Abaca auch bekannt als Manila Hamb, ist eine Bananenart welche vor allem wegen der Robustheit und elastischen Fasern gefragt ist) unterwegs.
Lustige Story: Daimler C. (sprich Mercedes Benz in Stuttgart) hat einen Vertrag mit der VSU Baybay Lyte. Mercedes kauft der Uni die gezüchteten Pflanzen ab um aus den Fasern Karbonersatz zu gewinnen (ich hoffe das ist kein Firmengeheimniss, wenn doch: Sorry Mercedes! Bitte nicht verklagen!!). Ich habe mit Nate und einigen Studentinnen auch ein paar Setzlinge gepflanzt. Sprich ein Deutscher hat auf den Philippinen etwas für die Deutsche Automobilindustrie getan. Find ich lustig…
Sonst habe ich mir natürlich noch die Spiele und Abendveranstaltungen angeschaut. U.a. die Wahl der „Miss SCUAA 2009) (die schönsten Studentinnen der Visaya Unis sind dort gegeneinander angetreten.) Also auch oben ein paar schöne Bilder für die Männerwelt oder auch Frauenwelt, oder wen auch immer… :-)

Die ganzen Bilder vor diesem Artikel waren auch schöne Momente, aber Comments reichen hierfür denke ich aus…

Ja war wieder viel Imput und reicht auch jetzt…

Als denn, bis in Bälde.

Euer David

Bilder,Bilder,Bilder...

Mal ein paar Good Time Bilder für Zwischendurch, ohne viel Erklärungen:




Paulo und ich am Haklagan Beach (zwischen Salcedo und Mercedes) am 24.10.







Essen bei uns zu Hause in Salcedo mit DED Freiwilligen aus Salcedo,Guiuan und Paulo,Chat und Vanessa am 19.10.









Geburtstag von DED Freiwilligen Vera und Mattis bei Andy zu Hause in Maydolung am 17.10.








Samstag, 10. Oktober 2009






































































































Bilder von unten nach oben:
Von Gestern bei Melrose Place:
Ich bei beginn des Sonnenuntergang, auf dem Rückweg nach Salcedo Downtown
Peter entspannt sich im Schwimmreifen
Chat entspannt sich in einer Hängematte
vom Donnerstag: Jovin und ich auf einem von Jovins Feldern seines Grundstücks.Den Namen des Gemüses habe ich vergessen,aber schmeckt super und hat grosse Blätter;-)
die ersten 3 Waldbegehung:
Manay Nate vor einem abgebranten Stück Wald.
Manay Nate und Roger beraten sich um welche Baumspezies es sich handeln könnte.
Manay Nate und Roger. Roger in einer der Kohlegruben.
„Jetzt bist du ein richtiger Filipino“


Hallöchen Miteinant,


Bei mir ist es gerade Sonntagmorgens 09.33Uhr und ich bereite, bei mir zu Hause in Salcedo, das was hier jetzt lesen könnt vor. Ich denke ich werde mich so ca. um 11, 12 Uhr rum gemütlich in den nächsten Jeepney nach Guiuan setzen um das hier dann zu posten…

Genug geschwafelt…was ist diese Woche bei mir alles so passiert:

Am Montag hatte ich meine zweite Waldbegehung mit Manay Nate (Manay steht hier für Tante, Nate ist ihr Vorname oder auch Mrs. Berongoy genannt) und Roger (oder auch Rochel). Manay Nate und Roger waren u.a. auch unsere Waray-Waray Sprachlehrer auf unserem Einführungsseminar. Eigentlich wollten die zwei mir einige Pflanzen und Bäume zeigen welche für meine Arbeit wichtig sind, doch der Rundgang wurde mehr und mehr ein Lehrgang dafür wie illegale Abholzung auf den Philippinen aussieht. Wir fanden und ich muss dazu sagen direkt vor unserer „Haustür“, jede Menge Kohlegruben. Das sind recht tiefe Löcher in welche Holz unter Verschluss so lange vor sich hinglimmt bis daraus Holzkohle geworden sind. Das benötigte Holz dazu wird rings um die Grube geschlagen, ganz egal ob die Spezies unter Naturschutz stehen oder nicht. Das war echt schockierend für mich muss ich gestehen.
Dienstag und Mittwoch war recht wenig passiert. Ich hab mich damit beschäftigt, meist allein, durch den Treepark zu gehen und einige Pflanzen und Bäume zu identifizieren bzgw. Bücher über die jeweiligen Arten zu lesen. Außerdem habe ich unsere Treepark Nursary ausgemessen und eine genaue Skizze angelegt um davon dann irgendwann einen Plan für eine neue Nursary zu entwerfen. Doof ist nur das für alles im Moment kein Geld da ist. Ebenfalls keine Studenten die mir zur Hand gehen könnten. Studenten bekomme ich erst frühestens ab November, zum neuen Semester und Geld gibt`s erst im Februar…das heißt ich konzentriere mich erstmal darauf den Developmentplan für den Treepark zu erstellen und alle wichtigen Kontaktpersonen kennenzulernen.
Da kam dann am Donnerstag Roger ins Spiel. Wir unterhielten uns lange über meine Vorstellungen und die Möglichkeiten die hier in der Gegend und in dem Treepark stecken. Er hielt es für eine gute Idee, und das war es auch, mir am gleichen Nachmittag Jovin vorzustellen. Jovin ist der Chef des Agralkultur Departments der hiesigen ESSU, heißt der Chef von Manay Nate und Roger (achso Manay Nate ist hier Lehrerin für Agralkultur und Roger ist The Person in Charge des Departments(also der Man der entscheidet was mit Geld, wenn es da ist gemacht wird). Jovin lud mich auch für den gleichen Abend auch zu sich nach Hause ein und wir redeten bis in den späten Abend hinein. Jetzt habe ich die drei: Manay Nate, Roger und Jovin welche mir mit dem Developmentplan helfen und ebenfalls bei der Vermittlung zu weiteren wichtigen Leuten und Experten (Jipi es geht langsam voran!;-)

Zwischenstory: Durch die Fiesta in Guiuan, vergangenes Wochenende, ist die einzige Bank in Guiuan (die einzig nächste Bank von Salcedo aus) komplett Offline (heißt zu Deutsch: die Bank hat kein Geld mehr und muss warten bis wieder was kommt). Doof war nur das meine Geldreserven, diese Woche, entschieden knapp wurden (zu Deutsch: ich war sogut wie blank). Daraufhin musste ich mir mittwochs (da echt nicht abzusehen war, wann die Bank wieder läuft) Geld bei Benji (einem Lehrer hier an der Uni, mit welchem ich mich super verstehe leihen). Das war mir natürlich super unangenehm. Benji erklärte mir darauf das Geld leihen hier in diesem Land vollkommen normal ist und das ich mir darüber keinerlei Sorgen machen muss. Er meinte nur: „Jetzt bist du ein richtiger Filipino“ :-)
Am Freitag bin ich (das erste Mal ganz alleine und so weit;-) nach Tacloban gefahren um dort von der Zentralbank Geld abzuholen und wichtige Einkäufe zu machen. Mr.Duran, mein Counterpart, meinte auch das ich mir dafür keinen Urlaub nehmen müsste, da es ein Notfall sei. Fand ich natürlich sehr sozial :-)
Gestern, Samstag, habe ich morgens ein einhalb Stunden meine Wäsche gewaschen (natürlich von Hand, so wie sich das gehört ;-) und war nachmittags mit Peter (auch einem DED Freiwilligen, welcher in Salcedo Downtown wohnt) und Chato (auch Chat genannt) am Melrose Place (der Strandresidenz des Bürgermeisters) zum fröhlichem plantschen und chillen. Chat war auch eine unserer Lehrer im Waray- Waray Sprachkurs und ist hier an der ESSU Lehrerin für IT. Sie ist auch mein Girlscout (heißt: wenn ich Fragen oder Probleme hab, kann ich sie immer anrufen.) Sie hat diese Aufgabe, von der ESSU aus, auch schon die letzten Jahre für alle möglichen Freiwilligen aus aller Welt übernommen. Ist von daher sehr gut, da sie Ausländer und andere Kulturen gewöhnt ist und man deswegen mit ihr offen sprechen kann. Mit ihr verbringe ich auch einen großen Teil meiner Freizeit und sie zeigt mir die Gegend.
Gestern Abend war ich dann noch bei Peter (welcher auch mit Matthias, einem Freiwilligen vom DED welcher um ein Jahr verlängert hat in einem Haus wohnt) zum Spagetti mit Ketchup essen eingeladen. Ich sag euch Spagetti mit Ketchup schmecken nach wochenlangem Reiskonsum so was von delikat, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen ;-)

Joa, das war so meine Woche…
Dann bis in Bälde, euer David

Samstag, 3. Oktober 2009







































































































Bilder von unten nach oben:
Mitbewohner Benni mit Besen
Mein Zimmer
Ich im Zimmer
Kleiner Ausschnitt des Tree Parks
Unser Unterkunft von der Strasse aus (wir wohnen im ersten Stock, unter uns ist ein Büro. Mein Zimmer ist von links aus die vorletzte Tür)



Ich bin dann mal angekommen.


Maupay nga Kulop, einen schönen guten Nachmittag,

was ist in letzter Zeit so bei mir passiert?

Am 23.09. ist unser gemeinsames Vorbereitungsseminar zu ende gegangen. Die letzten 5 Tage unseres Seminars hatten wir unseren Wary-Wary Sprachkurs. Wary Wary ist eine sehr lustige Sprache, grammatikalische Regeln und Wortkreationen sind für einen Ausländer sogut wie kaum nachvollziehbar. Noch dazu kommt das jedes Dorf ein anderes Wary spricht als das nächst gelegene, quasi Slang. Aufgrund dessen hat man versucht uns ein Überregionales Wary beizubringen welches von Guiuan bis hoch nach Borongan verstanden und ungefähr so gesprochen wird…klappte nicht immer da einzelne Wörter von Dorf zu Dorf unterschiedliche Bedeutungen haben. Solche Doppeldeutige Begriffe wurden uns dann in Tagalog(der philippinischen Nationalsprache) beigebracht (in der Hoffnung dass derjenige mit dem wir dann sprechen auch Tagalog beherrscht und uns versteht ;-)
Ein kurzes Beispiel zum unterschied zwischen Waray und Tagalog:
In Wary: Maupay nga Kulop (Schönen guten Nachmittag)
In Tagalog: Magandang Hapon (Schönen guten Nachmittag)
Mein Lieblingswort in Wary ist bis jetzt: Tapos.
Tapos kann, mit der Betonung auf A „Todesjahrestag“, mit Betonung auf O „Fertig/ zu Ende“ oder in einem Satz „und dann“ bedeuten.
Habe inzwischen mitbekommen das nur in Mc Arthur, (ein Dorf nicht weit von hier) Tapos (mit Betonung auf O) auch „Halt die Schnauze!“ bedeuten kann (Missverständnisse sind hier vorprogrammiert ;-)
Genug vom Sprachkurs…

Am 24.09. (tagsüber) hatten Benni und ich noch das nötigste für unser neues zu Hause eingekauft und abends brachte uns Andy, von Guiuan aus, in unser neues Heim: Eastern Samar State University Salcedo / Guest hous.
Hier hat jeder von uns sein eigenes Zimmer und eigenes Bad. In den Zimmern gibt es je 2 Einzelbetten, einen Tisch mit Stuhl, einen Schrank und ein Sideboard. In beiden Zimmern kommt langsam die Decke runter, sonst aber sauber. Im Bad hatten uns am ersten Abend 7 riesige Kakalacken und eine riesige Spinne begrüßt ;-) Geduscht wird aus einer Tonne mit Schöpfkelle (das ist der landestypische Style und finde ich gar nicht schlecht. Spart jede Menge Wasser) Die Toiletten haben keine Spülung, heißt es wird mit einem separaten Eimer voller Wasser abgespült. Gekocht wird mit einem Gasherd welcher 2 Kochplatten hat. Betrieben wird er mit einer separaten Gasflasche.
Das Guest hous ist ein Teil des Uni Komplexes. Wir wohnen also mitten auf dem Gelände und müssen uns auch hier an die Hausvorschriften halten. Heißt auf unserem Balkon darf weder geraucht noch Alkohol konsumiert werden. Gäste welche über Nacht bleiben, müssen angemeldet und genehmigt werden usw….finde ich aber auch inordnung.
Schade ist nur das sobald der Unterricht vorbei ist, alle nach Hause fahren und hier oben alles zu macht und keiner, außer der Security da ist. Heißt jeden Abend ist hier nichts mehr los und alles still. Nach 18 Uhr kommt auch kein Jeppney oder Trysical mehr vorbei. Die Uni liegt rund 3 Km vom Ortskern entfernt, also eben mal im Ort ein Bier trinken oder was essen gehen ist nicht so leicht...
Am 25.09. hatten wir unser erstes Treffen mit dem Direktor der ESSU Salcedo, Dr. Cabacaba und auch unsere Welcome Party, auf welcher wir sogar vor den 30 wichtigsten der Uni ein paar Wort zu unserer Person, Projekten und Motivationen sagen sollten (alles Freestyle versteht sich, kam aber sehr gut an:-)
Von dem Tropensturm der am vergangenen Wochenende über Manila hereingebrochen ist und alles überflutet hat, habe ich hier übrigens nichts mitbekommen. War alles ruhig und Internet gibt’s hier ja auch nicht…war arg verwundert als ich eine SMS vom Arno bekommen habe und er fragte ob alles bei mir Ok sei, und zwei Tag später das gleiche von meiner Familie(Telefonnetze brechen hier schnell zusammen, kommt alles recht verspätet oder auch gar nicht an ;-)
Am 28.09. wurden Benni und ich, in Begleitung von Dr. Lambrio (einer der Präsidenten der ESSU Samar (es gibt insgesamt 5 ESSU`s hier auf Samar), nach Tacloban (auf der Nachbarinsel Lyte) gefahren um uns dort bei der Zuständigen Agency für Freiwillehelfer/ Area Visayas vorzustellen. Dort hatten wir eine kleine Einweisung in Rechte und Pflichten freiwilliger Helfer auf den Philippinen.
Am 29.09. sind wieder wir drei nach Borongan (hier auf Samar) gefahren worden um uns dort bei der Regionalleitung der Polizei von Samar vorzustellen und den dort Hauptcampus aller ESSU`s anzuschauen. Dort trafen wir auch endlich mal wieder andere DED Freiwillige. Mathis, Eva und Maria wohnen dort auf dem Campus und bei der Gelegenheit waren wir auch gleich bei den drei zu Hause.
Am 30.09. war unser erster richtiger Arbeitstag. Ich habe einen Jahresbusinessplan von Dr. Duran (mein zuständiger Counterpart/ erster Ansprechpartner) vorgelegt bekommen. Ich habe jedoch sehr viel Spielraum und kann sehr gut meine eigenen Ideen einbringen. Der Treepark, welcher mein Projekt ist, ist 2 Hektar groß. Zum Teil sind dort Felder gepflanzt, zum anderen Teil besteht er noch aus Dschungel…Meine Aufgaben bestehen u.a. darin Pflanzen zu bestimmen, eine Setzlingfarm zu errichten, den Park von Gras und Unkraut zu befreien und auch einen Weiterentwicklung des Parks zu erstellen. Zu allem bekomme ich natürlich Hilfe, von Studenten, Doktoren und sonstigen Experten…

Hier laufen die Uhren jedoch ganz anders als in Deutschland, keine Hektik. Es kann auch mal gut sein das die Arbeit mehr darin besteht, auf dem Weg von einem Gebäude ins andere, mit jedem den man trifft ein Schwätzchen zu halten und dann für einen Weg von 3 Minuten 30 zu brauchen…um dann festzustellen dass die Person die man treffen wollte, vor 3 Stunden heim gegangen ist und man den Rest der Zeit mit lesen von Krimis verbringt ;-) und zwischendurch wieder Schwätzchen hält ;-)
Ist aber Ok, die Kultur ist sehr auf persönlichen Kontakt aufgebaut. Heißt wenn man am Anfang gleich richtig arbeitet und dadurch keine Bindung zum Umfeld aufgebaut, wird es schwer weiter zu kommen wenn man dann doch mal auf Hilfe angewiesen ist. Also erstmal schön Freunde machen ist hier, für die erste Zeit, die eher Devise J

Was gibt’s sonst noch?
Also Hähne krähen immer, nicht nur morgens. Ein ganzer Wald voller Grillen kann lauter sein als 20 Hähne zusammen. Aufstehzeit ist bei den „Pinos“ ca. 5 Uhr morgens, Schlafenszeit um ca. 19 Uhr (da es ja ab 18 Uhr dunkel ist). An Siesta muss man sich nicht halten, man kann auch Schwätzchen halten ;-) Klopapier findet man in Restaurants und Co meist vergebens, da sich hier mit Wasser der Po gewaschen wird (deswegen habe ich jetzt immer eine Rolle Klopapier in meinem Rucksack ;-) Die Geckos lachen hier nicht, und nicken wie in anderen Ländern auch nicht mit dem Kopf. Sandstrand ist selten, ehr scharfkantige Felsen und Seeigel. Schnorcheln kann man hier wirklich gut, gibt überall was zu sehen. Wenn man mal einen Sonnenuntergang sieht, geht die Sonne im Rücken unter und nicht im Meer da ich auf der „falschen“ Seite der Insel bin ;-) Es ist hier eigentlich immer, wie schon erwähnt, bewölkt (liegt aber auch an der jetzt beginnenden Regenzeit). Handysignal hab ich hier in der ESSU sogut wie nicht oder wenn nur einen Balken, Handynetz gibt es hier erst seit 2004. Salcedo liegt mitten im Dschungel, es gibt hier aber auch viele illegale Abholzung…
Wenn man hier mit „Pinos“ Tischtennis in der Schulhalle spielt, ist innerhalb von 10 Minuten die ganze Schule da und es wird immer laut gejubelt wenn man einen Punkt macht (von der gesamten Schule!) ;-) Das Gleiche mit Fussball oder Basketball…manchmal glaube ich die verwechseln mich mit einem von Tokio Hotel ;-) Ist aber normal hier, viele Ausländer sind hier noch nicht vorbeigekommen. Wenn ich im Ort rumlaufe, sind in 5 Minuten ca. 20 Kinder um mich herum die mich auch alle anfassen wollen, grade die weiße Haut. Gerufen wird man hier immer mit: „Hey Joe!“ oder „ Cano!“ (Amerikaner…waren die ersten Weißen die hier waren, mit denen wird man immer in Verbindung gebracht). Ich sag dann immer nur: „Diri, ako hi Juan de la Cruz“ (heißt soviel wie: Nein, ich bin Peter Müller- Juan de la Cruz ist der philippinische Peter Müller) ;-)
Und zum guten Schluss: Für eine Fahrstrecke von 100 Km benötigt man hier ca. 3-4 Stunden.

Meine Wochenenden werde ich jetzt wohl ehr in Guiuan verbringen, da ist eigentlich immer was los (ist halt ehr Stadt) und die meisten DED Freiwilligen sind auch am Wochenende da. Dieses Wochenende ist sogar Fiesta in Guiuan. Heißt am Plaza gibt es überall Stände mit Essen und trinken und ein Pogramm zu bewundern. Es gibt Straßenumzüge die mich schon fast an Rosenmontag erinnern („Und wenn dat Trömmelsche jeht, und wenn dat Trömmelsche jeht..;-)
Am Freitag gab es am Plaza ein Konzert von einer lokalen Rapband, war richtig gut, bis auf 2 Stromausfälle von je 30 Minuten länge;-)

So Ihr Lieben, ich mach mal Schluss mit Kuss.

Euer David